Na seid Ihr alle gut reingekommen? Wir haben es uns hier bei Temperaturen um
die 25° richtig gut gehen lassen.
Mußten jedoch feststellen das man in Perth anders Silvester feiert. Kein Alkohol
auf den Straßen erlaubt und lieb hat man sich nach 24 Uhr auch nicht. Alles
wimmelte von Polizisten die aufpassten das keiner aus der Rolle fällt.
Für die Männer allerdings eine reine Augenweide, nur leicht bekleidete Frauen,
je kürzer der Rock und je tiefer decolltierter das Top um so besser. Auf
Toilette geht man als Frau nicht um zu Pinkeln sondern um seine Brüste zu
richten. Kam mir dort sehr fehl am Platz vor. War schon alles ziemlich
abgefahren.
Ansonsten sind wir gut angekommen, der Flug ging auch gut über die Bühne. Perth
haben wir heute schon gut erkundet und ab morgen geht es dann in Richtung
Norden. The Adventeure Can Begin!!!!!!!!!!!!!
Fühlt Euch ganz doll von uns gegrüßt und gedrückt.
Mögen all Eure Wünsche und guten Vorsätze in Erfüllung gehen.
Alles Liebe
Sandra und Peter
Zweiter Bericht:
Hallo
zusammen,
ein weiterer Tag im Outback beginnt:
nach dem wir uns gestern Abend entschlossen haben, heute die Abenteuer Tour
über den Brand Hwy. von Geraldton Nordwerts ins 500km entfernte Monkey Mia
fortzusetzen, wo man wilde Delphine am Strand füttern können soll, sind wir
also früh um 06:30 Uhr aufgestanden. Man sollte dabei wissen, auch wenn die
Sonne hier schon um 5 Uhr morgens aufgeht, die Aussis stehen nicht vor 9 Uhr
auf, somit hat man vor 9 auch keine Chance einzukaufen oder zu tanken.
Nach dem wir im Aufenthaltsraum des Hostel die ersten waren, die ihr Frühstück
zu sich nahmen, verstauten wir anschließend wieder alle unsere Sachen im Auto.
Unser Glück war, das der etwas ältere Herr im Office heute schon etwas eher
aufgestanden war (vielleicht weil er heute noch in die Kirche mußte) und wir
somit schon rechtzeitig auschecken konnten. Er sah uns wohl an, das wir nicht
von hier kamen und fragte uns, wo wir denn heute hin wollten. Ich sagte Ihm das
wir mit den Delphinen in Monkey Mia schwimmen gehen wollten. Seine Mine
verfinsterte sich etwas und er zeigte uns dann ein aktuelles Satelliten Foto
von der Gegend. Selbst uns als Leihen viel sofort dieser große weiße runde
Fleck auf dem Meer auf, der ca. 300 km nördlich unseres heutigen Zieles auf dem
Meer offensichtlich sich in südlicher Richtung bewegten auf uns zukam. Wir
fragten Ihn also, ist das ein Zyklon?
Ja, antwortete er, im Sommer sind hier Zyklone nicht besonderes, Exmouth ca. 200
km nördlich unseres heutigen Zieles ist die Stadt mit den meisten Zyklonen
weltweit. Wir wollten es denn dann doch noch genauer wissen und fragten, ob der
Zyklon, der sich kurz vor Exmouth befand, sich südlich in Richtung nach Monkey
Mia bewegen würde. Die Frage hätten wir uns eigentlich schenken können, denn
man muß wissen, das die Aussis immer entsetzlich übertreiben. Er antwortete
also, ja das könne man nicht ausschließen, er würde uns empfehlen, wenn sehr
viele Autos uns entgegenkommen auch die Wende zunehmen. Auf jedem Fall sollten
wir das Radio im Auto anmachen und die Nachrichten verfolgen. Ich fragte dann
noch mal nach, der Zyklon geht doch bestimmt bei Exmouth an Land und geht dann
landeinwärts weiter, er gab dann auch zu, das das normalerweise der Fall sei,
aber das muß nicht immer so sein.
Nach dem wir uns das Satelliten Foto noch mal genau angeschaut haben,
entschlossen wir uns das Ziel das wir uns gesetzt hatten, trotz der Warnung
fortzusetzen. Schließlich sind wir ja hier um Abenteuer zu bestehen. Als wir
dann zum Auto gingen bemerkten wir die ersten dicken Wolken am Himmel und nach
kurzer Fahrt fing es dann auch schon an zu regnen. Der Regen ließ dann aber
wieder nach und die Sonne zeigte sich wieder. Nach ca. 200 km Fahrt fragten wir
uns dann, welchen Sender wir im Radio denn anmachen sollten, denn einen
Radioempfang gab es kurz nach dem Start bis zu unserem Ziel eigentlich nicht.
Die 500 km lange Strecke zeigte sich auch dann als sehr einsam, insgesamt gab
es nur zwei Roadhouse, wo man tanken konnte, ansonsten nur rote Erde und
Kilometer lang geradeaus Straßen, so weit das Auge schauen kann. Zwischendurch
anhalten ist hier im Outback allerdings nicht zu empfehlen, da bei ca. 45°
Außentemperatur die Fliegen ein extrem zusetzen. Man ist dann schon froh, das
man einen Wagen mit Air-Kondition und einer gekühlter Cola in der Kühltasche
besitzt.
Von dem Zyklon war dann auch noch nicht weiters zu sehen und eine Menge Autos
kam uns auch noch nicht entgegen, aber ich hätte vielleicht auch nach fragen
sollen, was er unter eine Menge Autos er verstand!
Um 14:00 Uhr hatten wir unser Tagesziel dann aber auch schon erreicht und haben
uns erst einmal in einem Hostel direkt am Strand einquartiert. Die Delphine
werden wir dann hoffentlich morgen noch sehen, denn dazu soll man sehr früh auf
stehen.
Viele Grüße
Sandra und Peter
Dritter Bericht:
Hallo
Ihr daheim gebliebenen,
hier eine weitere Geschichte, die man im Outback erlebt:
Frühes aufstehen war heute angesagt, denn die Delphine in Monkey Mia warten
nicht auf einen. Im Reiseführer steht, das sie morgens um 8 am häufigsten an
den Strand kommen. Sandra meinte also um 6 Uhr aufstehen zu müssen, um ja der
erste am Strand zu sein. Aber weit gefehlt, die Meute einfallender Touristen
war natürlich schon da. Mehr als 100 Menschen standen ein paar Meter weit im
Wasser, als die Delphine tatsächlich pünktlich um 8 Uhr erschienen. Warum diese
wilden Tiere jeden Morgen wiederkommen weis kein Mensch, aber schließlich
machen sie das schon seit mehr als 40 Jahre über Generationen hinweg. Ab und zu
bleiben sie allerdings auch weg, heute hatten wir allerdings Glück und fünf der
Tiere konnten wir sehen. Das meiste was hier jemals gezählt wurde, waren 22
Delphine.
Nutznießer des ganzen Schauspiels waren aber auch eine Horde Pelikane, die
einen kackendreist mit ihren langen Schnäbeln beiseite schoben, wenn man auf
ihrem Weg stand. Diese riesigen Wasservögel, die ansonsten nicht so nahe an
Menschen herankommen, bekommen bei der einer kleinen streng kontrollierten Fütterung
der Delphine auch ihren Teil ab, so haben sie jede Scheu vor den Menschen
verloren.
Nach einer guten ½ Stunde war das Schauspiel am Strand dann auch schon zu Ende.
Wir entschlossen uns die Tagestour im nahe liegenden Francois Peron National
Park fortzusetzen. Bei der Einfahrt in diesem 400 km² großen Park konnte man
dann auch gleich erkennen, hier geht es nur mit 4WD weiter, alle
"normalen" Autos müssen draußen bleiben. Die Parkgebühr von 9$ die
man einfach in einem Postkasten wirft und dann die Erlaubnis zur weiterfahrt
hinter der Windschutzscheibe legt, war schnell entrichtet, als schon nach
kurzer Fahrt, auf Schildern dann auch schon unmissverständlich klar gemacht
wurde, das man hier erst einmal die Hälfte des Reifendruckes ablassen sollte
und mit sehr tiefen Sand zurechnen habe. Sandra und ich schauten uns erst
einmal an und waren uns aber sofort einig, ab ins Abenteuer. Der Park der nur
einen Weg von ca. 50 km Länge an eine abschließenden Landzunge kennt,
beherbergt des weiteren noch eine Menge gefährlicher Tiere, wie z.B. Schlangen
und Varane, vom letzteren bekamen wir dann auch gleich zwei ca. 1 Meter lange
Tiere auf den Weg Richtung Norden zu Gesicht.
Die einzige Strecke, die sich dann auch sehr schnell als schmal und mit tiefen
roten australischen Sand zeigte, verlangte von unseren Toyota (den ich im
übrigen nicht allzuviel zutraue) alles ab. Der Wagen ist leider nur ein
Mittelding zwischen echtem Geländewagen und einem Straßenwagen, so kam, was
kommen mußte und wir kamen aus dem tiefen Sand erst einmal nicht mehr hinaus.
Gut, sagte ich zu Sandra, das ich erst letzte Woche auf Kabel 1 die Sendung mit
Malcom Douglas "Überleben im Outback" gesehen habe, so kann uns
praktisch nichts passieren.
Erst nach dem wir mit allerlei Geäst und Unterholz den Wagen aus dem tiefen
Sand befreien konnten, konnten wir die Fahrt dann vorsetzen. Bis wir zu dem
ersten ausgetrockneten Salzsee kamen, wo der tiefe Sand plötzlich in
felsenartigen Untergrund wechselt. Hier muß man dann noch vorsichtiger fahren,
als auf sandigen Untergrund, denn diese kleinen Felsen und Steine können einen
ganz schnell den Reifen zerstören. Ihr denk jetzt bestimmt, das ist dann
natürlich uns auch passiert, aber weit gefehlt, vorsichtig wie wir fuhren,
konnten wir mehrere kleiner Salzseen so bezwingen. An dieser Stelle mußte ich
aber mehrmals an den Toyota Landcruiser mit Hamburger Nummernschild denken, den
wir morgens, mit mehren zerstörten Ersatzreifen auf dem Dach, in Monkey Mia zu
sehen bekamen.
Am Ende dieser 50km langen dreistündigen Tortur, wurden wir dann mit dem Blick
auf einer Lagune belohnt, die keinen Vergleich zum Paradies scheuen braucht.
Ein türkisblaues Meer mit einem weißen einsamen Strand, so weit das Auge gucken
kann und mit dem Gedanken schon auf dem selben dreistündigen Weg zurück.
Viele Grüße
Sandra und Peter
PS: nicht das Ihr meint, wir hätten uns abends nichts mehr zu erzählen, aber
die Nächte sind hier einsam und lang.
Vierter Bericht:
Hallo
zusammen,
nach dem wir die Tour Richtung Norden auf Grund des annahenden Zyklons nicht
mehr weiter fortsetzen wollten, haben wir vor drei Tagen wieder den Weg
Richtung Süden eingeschlagen. Vor dem Tropensturm wurde abends sogar auf allen
Kanälen im Fernsehen gewarnt und da sagten wir uns, schlechtes Wetter haben wir
auch in Deutschland, dafür sind wir nicht nach Australien geflogen. Wir mußten
dafür das Tauchen mit den größten Fischen der Welt, den bis zu 15 Meter großen
Wahlhaien in Exmouth auslassen; na ja wir kommen bestimmt noch mal wieder!
Wir also erst einmal den Reifendruck wieder auf Straßenverhältnisse angepasst,
noch einmal voll getankt und anschließend hat Sandra dann den größten Teil der
600km lange Strecke bis runter nach Perth tapfer gemeistert. Heute sind wir
dann noch einmal 150 km Richtung Süden unterwegs gewesen. Hier, südlich vom
Perth ist man dann nicht mehr ganz so einsam, die Städte sind meist etwas
größer als die Städte nördlich von Perth. Wobei größer immer relativ zu sehen
ist, die größte Stadt auf den gut 1000 km Richtung Norden war Geraldton mit ca.
20000 Einwohnern und weitere 2000km nördlich wäre keine größere Stadt gekommen.
Die Outback-Tours sind also erst einmal vorbei (wobei man uns schon vorgehalten
hat, wir wären ja gar nicht im Outback unterwegs), hier gibt es wieder
befestigte Straßen. Das Klima ist hier auch etwas erträglicher, heute hatten
wir nur noch um die 30°, allerdings soll es am Wochenende auch hier sehr heiß
werden.
Das beste war allerdings gerade, unsere erste Erfahrung mit besoffenen Aussis
und einer Hinterhofbar, wo den gesamten Abend Karaokeshow ablief. Ihr könnt es
Euch nicht vorstellen, aber Sandra durfte man keine Minute aus den Augen
lassen. Nur ebbend auf Toilette oder ein Bier an der Bar bestellen und Sandra
wurde von Aussis angemacht, die selbst ein Einheimischer nicht mehr verstand
und diese Personen trällerten uns dann im Mikrophone kurze Zeit später noch was
vor. Wir haben selten so gelacht, nur Sandra fand das irgend wann nicht mehr
lustig.
Viele Grüße
Sandra und Peter
Fünfter Bericht:
Hallo
zusammen,
der gestrige Tag war davon geprägt, das wir den ganzen Tag fast nichts anderes
wie Wald und Bäume zu Gesicht bekamen, 300km von einem National Park zum
nächsten. Darunter waren Nadelwälder, Tropenwälder und ein ganz alter Fangong
Wald (welch ein Wahnsinn trieb sie dort hinein). Das war schon ziemlich
unheimlich, aber Sandra hatte ja mich dabei. Der südwestlich Teil von
Westaustralien beherbergt zum einem sehr viele gute Weinanbaugebiete, endlos
lange menschenleere Sandstrände und halt sehr viele "National Forest".
Des weiteren konnten wir in den Calgardup Cave unsere erste "Selfguiding
Cave Experience" (eigene Höhlenerkundung) unternehmen. Sandra und ich
wurden also jeder nur mit einer Taschenlampe und einem Helm bewaffnet und
konnten so ganz alleine das Höllensystem erforschen, wir kamen uns vor wie
Entdecker. Als zweites konnten wir dann noch über einen 40m hohen "Tree
Top Walk" den Urwald aus schwindelnder Höhe erkunden, ein beeindruckendes
Erlebnis.
Heute sind wir im südlichsten Teil von Westaustralien angekommen, hier in
Albany ist das Klima ganzjährig angenehm. Die zweite etwas größere Stadt um
Perth (Umkreis von 500km) war früher Heimat der Walfänger, heute werden die
Wale nur noch mit dem Fotoapparat abgeschossen, hierzu gibt es dann noch ein
großes Walmuseum. Leider werden wir wohl kein Glück haben und lebende Wale zu
Gesicht bekommen, denn um diese Jahreszeit sind die Wale mehr in der Antarktis
zu finden. Na ja, dafür haben wir aber ja schon Delphine gesehen und ein
Delphin hat Sandra direkt in die Augen geschaut.
Morgen werden wir in Albany noch bleiben; mal schauen, was sich hier noch
erleben lässt. Wahrscheinlich nicht ganz so viel, denn am Wochenende haben zum
einem die Geschäfte nicht auf und zum anderem spielen die Aussis an jeder Ecke
ihr komisches Spiel, wo man nur mit weißen Klamotten auf ein ca. 30x30m großes
Grün darf und Kugeln von einer Ecke in die andere wirft, das werden wir
Europäer wohl nie verstehen!
Viele Grüße
Sandra und Peter
Sechster Bericht:
Hallo
zusammen,
in der letzten Mail hatten wir ganz vergessen, zu erwähnen, das wir, um nach
Albany zu kommen, durch ein riesiges Waldbrandgebiet fahren mußten. Die
Feuerwehr war zwar schon mit etlichen Fahrzeugen Vorort, das aber unsere Straße
nicht gesperrt wurde, war schon verwunderlich, denn die riesigen Feuerwände
reichten bis an den Straßenrand heran und selbst bei geschlossenem Fenster
konnte man die Hitze des Feuers im Wagen spüren. Die linke Fahrbahnhälfte war
dabei schon nicht mehr zu befahren und die Rauchschwaden waren noch nach mehr
als 50km zu erkennen.
Der gestrige morgen fing dann nicht so spektakulär an: in einer der besten
B&B Unterkünfte die wir bis jetzt auf unseren Reisen erlebt haben, konnten
wir mit Meerblick und der aufgehende Sonne das Frühstück genießen. Anschließend
baten uns die Besitzer des Hauses dann noch schnell ein Foto von uns und Ihrem
Golden-Retriever "Indi" für ihre große Weltkarte schießen zu dürfen,
auf der jeder Gast verewigt wird.
Danach ging es zum Walmuseum, welches sich als nicht sonderlich spektakulär
zeigte, allerdings führte die ca. 25 km lange Strecke zum Museum, über eine
Halbinsel zu einer der spektakulärsten Steilküsten Westaustraliens. An einer
dieser Aussichtsplattformen kamen uns dann auch zwei Aussis entgegen, der eine
sprach uns an und sagte, "becarefull, it is a freaky noice, keep
distance". Wir wußten natürlich nicht wo von er sprach und gingen erst
einmal weiter. Ca. 50m weiter kamen wir dann an einer kleinen Felsspalte, wo
wir gerade drüber springen wollten, als ein lautes, dumpfes und brüllendes
Geräusch aus der Spalte kam, begleitet von einen Windzug, der uns erst einmal
einige Meter zurück schrecken ließ. Jetzt wußten wir auch was der Aussis von
uns wollte, unter der Felsspalte schlug die Meeresbrandung so heftig an den
Felsen, das ca. 40 Meter darüber dieses Geräusch und der Windzug entstand, der
uns so erschrecken ließ.
Nach diesem Schrecken, ging es weiter zu dem nächsten Aussichtspunkt und hier
kam es dann, wovon Sandra die ganze Zeit schon geträumt hatte: wir sahen im
heißen Sand, sich sonnend, eine ca. 1m lange Schlange liegen. Sandra natürlich
so auf geregt, das gleich andere Besucher auf sie aufmerksam wurden. Ein Aussi
erklärte Sandra auch dann "yes, it's a tiger-snake, fast and very
dangerous". Das war natürlich die Antwort die Sandra hören wollte, eine
sehr gefährliche Schlange! Der Fotoapparat lief auf Hochtouren, erst recht als
die Schlange sich in Bewegung setzte und im Unterholz verschwinden wollte. Der
eigentliche Höhepunkt, die imposante Steilküste mit einer großen aus Granit geformten
natürlichen Brücke "Natrual Bridge" geriet vollständig in den
Hintergrund, bei dem Anblick dieser gefährlichen Tiegerschlange. Jeder könnte
sich jetzt selber im Internet informieren, aber die Tigerschlange ist
tatsächlich eine sehr gefährliche Schlangenart, hätte die Sandra gebissen, wäre
dieses durchaus tödlich geendet (für die Schlange J ).
Heute haben wir dann noch eine Mördertour von Albany durch das zentrale
Westaustralien nach Perth unternommen. Den Umweg von 300km zu den
"Wave-Rocks" mußten wir uns dabei noch gönnen. Diese aus Felsen
geformte ca. 20m hohe Welle hat der eine oder andere bestimmt schon mal in
Dokumentarfilmen oder auf Fotos über Australien gesehen. Der Tag war allerdings
so heiß, das wir die "Wave-Rocks" uns nur kurz anschauen konnten, den
Air-Condition gekühlten Wagen zogen wir den mehr als 40° Außentemperatur und
den hunderten von Fliegen doch vor. Diese Fiecher können einem im Outback schon
ganz schön zusetzen, ist man nicht geschützt, dringen sie in jede mögliche
Körperöffnung ein und versuchen wohl etwas Feuchtigkeit zu erhaschen.
Jetzt verbringen wir erst einmal noch zwei ruhigere Tage hier in Perth, so das
es am 15ten weiter nach Sydney gehen kann.
Viele Grüße
Sandra und Peter
Siebter Bericht:
Hallo
zusammen,
mittlerweile sind wir auf Mittelerde und am Ziel unserer Reise angekommen.
Die zwei Tage in Sydney haben wir noch zum Relaxen genutzt. Am ersten Morgen
hatten wir dabei vergessen die Uhren umzustellen und so die drei Stunden
Zeitverschiebung zu Perth nicht bedacht. Wir sind somit erst nach 12:00 Uhr vom
Hostel aufgebrochen, obwohl wir uns so viel vorgenommen hatten. Schlimm war es
allerdings nicht, denn in Sydney hat es den ganzen Tag nur geregnet, so das wir
dadurch etwas eingeschränkt waren. Was uns aber nicht daran hinderte den ZOO
von Sydney zu besuchen, mit atemberaubenden Aussichten auf die Skyline von
Sydney ist dieses einer der schönsten ZOO's weltweit, wobei die Aussicht durch
den Regen erheblich getrübt war.
Heute konnten wir die Füße dann auf das Land der Orks und der Hobbits setzen,
wobei der Tag wieder relativ kurz war, da jetzt weitere zwei Stunden
Zeitverschiebung hinzugekommen sind, insgesamt sind es jetzt zu Euch 12
Stunden, würden wir also noch weiter fliegen, würden wir uns wieder auf den Rückweg
befinden.
Etwas komisch ist es hier schon, alles scheint hier anders herum zulaufen, das
Wasser fließt in Waschbecken nicht rechts, sondern links hinab. Man hat das
Gefühl man steht auf dem Kopf, die Uhr dreht sich nicht rechts sondern links
herum und die Autos fahren auf der verkehrten Seite. Aber ansonsten ist alles
wie bei uns zu Hause, saftige grüne Wiesen, mit glücklichen Kühen und vor allem
vielen glücklichen Schafen.
Morgen werden wir dann ein wenig durchs Auenland schweifen, gemütlich eine
Wasserpfeife rauchen und das ein oder andere Bierchen zu uns nehmen, sofern uns
kein Ork dabei stören sollte.
Viele Grüße in die Heimat
Sandra und Peter
Achter Bericht:
Hallo
zusammen,
die ersten Tage auf Neuseeland sind vorüber und erlebt haben wir schon eine
ganze Menge. Was als erstes in Neuseeland auffällt ist, das hier wesentlich
mehr Touristen unterwegs sind als in Australien. Auf jeden Fall ist es deshalb
ratsam einen Tag vorher eine Unterkunft für die nächste Nacht zu organisieren.
Teurere Motels bekommt man in der Regel auch noch Vorort, billigere Unterkünfte
sind dann aber bereits vergriffen.
Zunächst einmal ging es also von Auckland in südlicher Richtung nach Rotorua.
Das Gebiet um Rotorua ist einer der geothermal aktivsten Gebiete der Welt. Das
das so ist, riecht man schon Meilenweit und aus hunderten von Löchern steigt
Schwefelwasserstoff Dampf heraus. So konnten wir dann auch unseren ersten
Geysir in unseren Leben sehen, der erwies sich allerdings nicht als sonderlich
spektakulär, aber immerhin war er ca. 20m hoch, aber auch gesäumt von hunderten
von Touris und Kiwis, die sich einmal morgens um 10:15 Uhr dieses Schauspiel
anschauen wollten. Abends konnten wir dann am Lake Rotorua noch eine Schar
Schwäne und riesige Gänse auf einer Wiese beobachten, als ich Ihnen erzählten
wollte, das ich eine Freundin habe, die genauso Schnattern kann, gingen diese
aber auf mich los und ich mußte mich schnell verdrücken, auch vor Sandra die
ebenfalls auf mich los ging.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter ca. 80km in südlicher Richtung nach
Taupo und dem gleichnamigen See "Lake Taupo", den größten See
Neuseelands. Am südlichen Ende des Sees grenzt der zum Weltkulturerbe zählende
752km² große "Tongario National Park". Mit dem 2797m hohen "Mt
Ruapehu" Vulkan, der im Jahre 1995 das letzte mal ausbrach, beinhaltet
dieser Nationalpark auch den höchsten Berg der Nordinsel Neuseelands. Das aber
war alles nicht der Grund, weshalb wir die ca. 100 km lange und beschwerliche
Fahrt von Taupo zum "Mt Ruapehu" auf uns genommen haben, nein, dieser
Berg ist als Schicksalsberg in die Geschichte eingegangen. Ja, hier entscheidet
sich die Schlacht um Mittelerde, wirft Frodo den Ring in das lodernde Feuer des
Berges zurück? Mordor, so wie es im Film rüber kommt, düster und ein unwirklicher
Ort, mit unwirklichen Wetter. Ein heftiger Orkan mit Windböen von mehr als
100km pro Stunde und ein Schneesturm zwangen uns schließlich zur Aufgabe, so
das wir den Schicksalsberg nicht bis nach ganz oben bezwingen konnten.
Spektakulär war es allemal, auch wenn wir noch keine Orks ausmachen konnten,
Sandra will allerdings einen gesehen haben, das kann ich aber nicht bestätigen.
Im Tal, an den Flussufern des Berges sind dann auch noch einige weitere Szenen
der Filme gedreht worden, die sich wettertechnisch leichter erkunden ließen. Es
ist schon ein absolut berauschendes Gefühl auf Boden zu stehen, welches die
Kulissen einer Filmtrilogie darstellt und die dabei schon jetzt Geschichte
geschrieben haben.
Da wir uns hier das Buch zu den Drehorten besorgt haben, werden wir in den
nächsten Tagen bestimmt noch weitere spannende Geschichten um Frodo und seinen
Gefährten erzählen können. Alles Hintergrundberichte die Ihr aus Erster Hand
nur von uns und nicht aus dem Fernsehen erfahren werdet.
Viele Grüße
Sandra und Peter
Neunter Bericht:
Hallo
zusammen,
in Wellington, der Hauptstadt von Mittelerde und Neuseelands, angekommen, hat
es uns erst einmal in das Kino verschlagen, wo die Welturaufführung von
"The Lord Of The Rings" statt fand. Über jedem Kino der Stadt thront
dabei ein übergroßer dreidimensionaler Nasgoul mit seinem Drachen. Einen Tag
später trafen wir dann noch eine Krankenschwester aus Münster, die hier für ein
Jahr aussetzt und die bei der Welturaufführung "Die Rückkehr des
Königs" dabei war und uns Fotos von allen Stars zeigen konnte. In der
Stadt und im ganzen Lande ist dabei schon ein richtiges Fieber ausgebrochen,
alles wird hier mit "Lord Of The Rings" in Verbindung gebracht, fast
jede Werbung hat irgend einen Bezug zum Film.
Von Wellington aus ging es am darauf folgenden Tag mit der Fähre weiter auf die
Südinsel, die drei Stunden Überfahrt sind dabei ein nicht ganz preiswertes
Vergnügen, speziell wenn man, wie wir, das Auto mit rüber nehmen muß. Durch die
raue Cook Strait und anschließend durch die Fiordlandschaft von Marlborough
Sounds zeigt die Südinsel auf der Fähre aber schon ihr schönstes Gesicht. Die
Südinsel ist geprägt von prachtvollen Naturerlebnissen, wo bei hier nur 900.000
Menschen, auf einer Fläche halb so groß wie Deutschland, leben.
Gestern konnten wir in Kaikoura dann auch das erste Highlight der Südinsel in
Augenschein nehmen, eine dreistündige Whalewatching Tour in den Gewässern von
Sound Bay. Da hoher Wellengang voraus gesagt wurde und die Touren bei
schlechten Wetter abgesagt werden, hatten wir schon die Befürchtungen, das wir
keine Wale zusehen bekommen werden. Aber genau das Gegenteil war der Fall, das
Schnellboot brachte uns zu ca. 10 großen Pottwalen, die zweitgrößte Walart der
Welt nach dem Blauwal, ein absolut einmaliges Erlebnis. Gekrönt wurde die Fahrt
mit der Sicht auf jeder Menge Delphinen die vor dem Boot her schwammen und eine
Seelöwen Kolonie.
Nach so viel Begeisterung gönnte sich Sandra danach erst einmal im Restaurant
eine 42$ teure Languste (und das war nur eine halbe), die Spezialität der
Region, die von hieraus in die ganze Welt exportiert wird.
Viel Grüße
Sandra und Peter
Zehnter Bericht:
Hallo
zusammen,
hoffentlich langweilen wir Euch noch nicht mit unseren Reiseberichten, aber
unsere Eindrücke wollen wir einfach mit Euch teilen, so das wir heute wieder
einmal ein hoffentlich interessanten Bericht zusammen stellen konnten:
Mittlerweile sind wir in Queenstown der Abenteuersport-Metropole im Zentrum
Süd-Neuseelands angekommen. Dieser kleine Ort ist überseht mit unzählig vielen
Funsportaktivitäten, wie z.B. Bungee-Jumping, Jetboating, Rafting, Gleitschirm-
und Drachenfliegen, Fallschirmspringen und Rundflügen jeglicher Art. In
Queenstown und Umgebung gibt es nichts was es nicht gibt, außer einen
Freizeitpark, kann man alles erleben was man sich so wünscht. Dabei sollte man
allerdings auf seinen Geldbeutel achten, denn schnell ist man ansonsten mehrere
hunderte Dollar los. Wobei ja auch einige behaupten hier in Queenstown wäre das
Bungee-Jumping erfunden worden, das ist aber wohl nicht die Wahrheit. Des
weitern gibt es hier etliche geführte Touren zu den Locations von "Herr
der Ringe", denn ein Großteil der Filme wurden rundum Queenstown gedreht.
Aber auch nur Wandern ist in Queenstown gut möglich, so sind wir am ersten
Abend nach dem hervorragenden Dinner, das Sandra uns mal wieder mal zubereitet
hat, zum Bob’s Peak hinaufgestiegen. Der gut einstündige steil aufsteigende
Track führt zum schönsten Panoramablick auf Queenstown und den angrenzenden
Lake Wakatipu. Nach dem Genießen des Sonnenuntergangs bei ein paar kühlen Bier
und Gläschen Wein, ging der Weg runter mit der Skyline Gondel dann wesentlich
einfacher.
Da uns alle organisierten Touren und Aktivitäten zu teuer waren, wollten für
den nächsten Tag eine Safaritour zu einer nahe gelegenen Geisterstadt
unternehmen. Flussaufwärts am Shotover River, wo man 1862 auf Gold stieß,
entstand Skipperstown. Die Einwohnerzahl wuchs schnell auf 1500 Menschen an,
die Ihr Glück als Goldgräber versuchten. So mußte eine Straße her, um die nicht
leicht, in einer Schlucht, liegenden heutigen Geisterstadt aus Queenstown mit
dem nötigsten zu versorgen. Die extrem schmale und kurvenreiche Skippers Road
ist dabei keine Straße, sondern ein unbefestigter Track, der von chinesischen
Bauarbeitern, in fast senkrecht abfallenden Felsvorsprüngen getrieben wurde.
Der Track ist nur etwas für sichere und geübte Fahrer (Hinweisschilder und
Reiseführer), im Straßenatlas stand dabei, das er nur von 4WD Fahrzeugen
befahren werden darf, auf jeden Fall dürfen Mietfahrzeuge, diesen über einen
Pass liegenden Weg nicht befahren. An der Einfahrt zu der Road angekommen,
waren wir uns dann auch nicht mehr sicher, ob wir diesen 15km langen Weg
wirklich nehmen sollten. Da Sandra aber auf keinen Fall das Abenteuer verpassen
wollte und es schließlich nicht unser Fahrzeug war, was wir zerstören würden
(nach dem Moto No Risk, No Fun), fuhren wir erst einmal los. Schon nach einem
Kilometer war die Passhöhe erreicht und von dort ab ging der Track, im
wesentlichen nur noch steil durch eine enge Schlucht bergab. An einigen Stellen
zeigte sich der Track dann auch als so eng, das zwischen Fahrer und einigen
hunderten von Metern abwärts kein halber Meter mehr lag. Vorbei an der Höllenschlucht,
führt der Track nach gut 5km an den Shotover River und man erreicht nach gut
10km den Skippers Canyon. Bis hierhin benötigen wir ca. 1 ½ Stunden, woran man
erkennt wie "schnell" es vorwärts ging. Ein extrem beeindruckendes
und bleibendes Erlebnis und welches man nicht einmal mit Tausenden von Japsen
teilen mußte. Zwei Filme im Fotoapparat waren fast verschossen, als uns im
Skippers Canyon die Szenerie auf einmal sagte: das hier kennst du doch! Und
tatsächlich im Skippers Canyon wurde zu "Lord Of The Rings" die Szene
gedreht, wo die neun Nazgul zu Pferd Arwen und Frodo verfolgen und im Canyon
schließlich von Arwen durch die Wasserfluten gestoppt werden (erster Teil).
Für die Geisterstadt, 5km weiter, blieb damit leider keine Zeit mehr, wir
mußten schließlich noch zurück und wollten schließlich am selben Tag noch nach
"Isengard" reisen ...(wird zu Hause erzählt).
Für heute stand dann eine Tour zu den "Fiordland National Park" auf
der Tagesordnung. Dieser Nationalpark am südwestlichen Ende Neuseelands ist
zugleich der größte des Landes. Obwohl es etliche Möglichkeiten gibt dort
hinzukommen, ist es leider aber auch nicht ganz einfach den Park zu erreichen.
Die einzige Straße im Nationalpark führt südlich über mehr als 300km zum
berühmten "Milford Sound" Fiord. Eine weitere Alternative dort hinzu
gelangen, wäre eine vierstündige Tour mit dem Flugzeug und angeschlossener
"River Cruise" Tour gewesen, allerdings hätte dieses unseren eh schon
leeren Geldbeutel gesprengt. Noch eine besondere Art den Nationalpark zu
erkunden wäre ein 5tägiger Marsch auf den berühmten "Milford Walk"
gewesen. Dieses Erlebnis können schnell reisende wie wir allerdings dann doch
nicht genießen, des weiteren hätte man sich hier für Monate vorher bei der
Parkverwaltung anmelden müssen und über 200$ hätte die Tour zu Fuß dann auch
noch gekostet (nur um wandern zu dürfen).
Als billigste Alternative blieb uns also nur der Weg mit dem eigenen Auto,
wobei die 300km lange Strecke als einer der schönsten Straßen der Welt gilt und
für die letzten 60km kann man dieses mit Sicherheit als absolut zutreffend
bezeichnen. Ab dem Städtchen Te Anau führt die Straße vorbei am "Lake Te
Anau" und weiteren kleineren Seen hoch zum Hommer Pass. Am Pass selber
erreicht man den 1200m langen "Hommer Tunnel", der von 1929 bis 1953
hier unter schwierigsten Bedingungen in den Fels getrieben wurde. Bei der
Durchfahrt des Tunnels, der ein 10%tiges Gefälle und dabei keinerlei
Beleuchtung besitzt, hat man das Gefühl, das man durch ein schwarzes Loch
fährt. Auch bei eingeschalteten Fernscheinwerferlicht kann man einige hundert
Meter erst einmal gar nichts erkennen. Ein solcher Tunnel besitzt mit
Sicherheit die höchste Gefährlichkeitsstufe und wäre in Europa bestimmt nicht
zugelassen. Die gesamte Szenerie vor und nach dem Tunnel wird dabei geprägt
durch beeindruckende bis zu 1500 Meter steil abfallende Felswände und bis 2750m
hohe ganzjährig schneebedeckte Bergkäme.
Ein solch atemberaubender Pass sucht mit Sicherheit auch in den europäischen
Alpen seines Gleichen. Hinter dem Tunnel führt die Straße steil abwärts, wo man
nach ca. 30 km den kleinen aber weltweit berühmten Ort "Milford
Sound" erreicht. Der Ort besitzt einige wenige Hotels, einen kleinen aber
regsamen Flugplatz und vor allem einen Parkplatz der zur Mittagszeit überseht
mit Touribussen ist. Die hauptsächlich aus dem asiatischen Raum aus den Bussen
herausspringenden Touris (Pekingenten), werden auf den etlichen zur Verfügung
stehenden Booten geführt. Eine gut zweistündige Bootsfahrt ist dabei aber auch
unabdingbar, um die ganze Schönheit des Milford Fiords genießen zu können.
Beeindruckende Wasserfälle die direkt aus 1000m Höhe ins Wasser fallen und 85%
steil herabfallende Berge, die höchsten ins wasserfallenden Berge der Welt und
kristallklares Wasser, können nur ein wenig das beschreiben, was uns dort
geboten wurde. Man wußte nicht welches Motiv man zuerst mit dem Fotoapparat
festhalten sollte, so das wiederum fast zwei Filme am Ende des Tages
verschossen waren.
Viele Grüße
Sandra und Peter
Elfter Bericht:
Hallo
zusammen,
da wir einige Tage durch Dauerregen etwas eingeschränkt wurden, können wir Euch
erst heute wieder etwas berichtenswertes aus Neuseeland mitteilen:
Mit der Fähre wieder auf der Nordinsel angekommen, ging es von Wellington
nordwestlich weiter nach New Plymouth, gelegen am Fuße des größten und fast
kreisförmig verlaufenden Vulkans Neuseelands den "Mt Egmont". Der
Vulkan der seit 400 Jahren nicht mehr ausgebrochen und mit 2518m ganzjährig
schneebedeckt ist, sollte, so dachten wir, am nächsten Morgen von uns bezwungen
werden. Wir mußten somit früh aufstehen, um die 8 Stunden Tortur bis zum Gipfel
zu bewältigen. Mit dem Auto ging zunächst einmal zum 900m hoch gelegenen
Visitor Center, wo man sich für die Besteigung des Vulkans ein- und am Ende
wieder austragen mußte. Eine gute Wanderkarte, wetterfeste Kleidung und
genügend Flüssigkeit umgeschnallt und die äußerst anspruchsvolle Besteigung
konnte in Angriff genommen werden. Nach gut 1 ½ Stunden erreichten wir in 1450m
Höhe eine Loge mit einem kommerziellen Funksendemasten, bis hierhin gab es
eigentlich auf einem privaten Track die Möglichkeit den Weg mittels 4WD Auto zu
befahren. Allerdings war nachts zuvor ein riesiger Felsvorsprung aus dem Berg
gebrochen, so das der Weg mit mehreren Meter hohen Felsbrocken zugeschüttet
worden war.
Der Aufstieg führte anschließend weiter steil aufwärts bis zu einem Vorsprung
in ca. 1900m Höhe, bis dahin war eine weitere Stunde vergangen. Mit zwei
weiteren Deutschen, die in Neuseeland für mehrere Monate einen Job gefunden
hatten, mußten wir an dieser Stelle erst einmal eine Rast einlegen, um den
immer steiler werdenden Aufstieg trotzen zu können. Die Wolken verschwanden
dabei um die Mittagszeit immer mehr, so das wir auch von dieser Höhe schon
einen phantastischen Ausblick bis zum Meer und den Vulkan in voller Schönheit
genießen konnten. Mehr und mehr Bergsteiger kamen uns an dieser Stelle auf den
Weg, wieder nach unten, entgegen und sahen dabei ziemlich abgekämpft aus, so
das wir uns entschlossen, nicht bis nach ganz nach oben gehen zu wollen,
sondern einen anderen Weg, der um den Vulkan herumführt, zu gehen. Nach gut 6
Stunden kamen wir dann, glücklich aber ziemlich erschlagen beim Visitor Center
wieder an. Was das für eine Anstrengung, speziell für unsere ungeübten Beine
bedeutete, konnte man schon beim anschließenden Auto fahren merken, das
Kupplungspedal ließ sich kaum noch bis unten durchtreten und die anschließenden
Tage zeigten bei Sandra und mir die entsprechenden Muskelkater in den Waden.
Von New Plymouth ging es dann gestern nach Auckland, der größten Stadt
Neuseelands. Leider ist hier am Wochenende noch "Waitangiday"
(Nationalfeiertag) gewesen, so das es nicht so einfach war eine günstige
Unterkunft zu bekommen. Die erste Erkundung führte uns dann auch, wie könnte es
anders sein in der "City Of Sails", zum Hafen, wo gerade ein
japanischer Viermastsegeler anlegte. Ein so großes Segelschiff hatten wir beide
noch nicht zu sehen bekommen. Als wir gerade beobachteten wie die Crew von Bord
ging, konnte Sandra auf einmal ihren Augen nicht mehr trauen, Thomas, bist du
es, sagte sie nur noch laut und tatsächlich stand auf einmal neben uns ihr
Großcousin Thomas Bernholt, der Sohn von Lehrer Franz Bernholt. Nicht einmal am
anderen Ende der Welt ist man somit sicher vor weiteren Bernholts, waren meine
ersten Gedanken, wie kann es sein das man hier noch Verwandte trifft! Bei ein
paar anschließenden Bierchen stellte sich dann heraus, das Thomas vor drei
Tagen in Auckland angekommen war und hier in Neuseeland und Australien die
nächsten 5 Monate verbringen wird. Am ersten Tag nach seiner Ankunft hatte er
sich dabei allerdings so sehr den Körper durch die neuseeländische Sonne
verbrannt, das er erst einmal zum Arzt mußte. Heute haben wir Ihn dann noch
einmal zufällig in der Stadt wieder getroffen (ist ja auch das normalste der
Welt, das man einen Verwandten in einer Millionenmetropole am anderen Ende der
Welt auch noch ein zweites mal trifft, da könnte man gleich einen 6er im Lotto
gewinnen).
Morgen gehen dann leider unsere 6 Wochen Urlaub schon zu Ende, es bleibt uns
somit noch ein letzter Tag auf Neuseeland, bis es übermorgen wieder nach Hause
geht, um mit Euch am Wochenende Carneval zu feiern.